Kometen sind kleine Himmelskörper des Sonnensystems, die oft als "schmutzige Schneebälle" bezeichnet werden, da sie hauptsächlich aus Eis (gefrorenes Wasser, Kohlendioxid, Methan, Ammoniak), Staub und lockerem Gestein bestehen. Sie umkreisen die Sonne auf stark elliptischen Bahnen.
Der Name Komet stammt vom griechischen Wort für "Haarstern" ab, da ihre charakteristischen Schweife an Haarbüschel erinnern.
Aufbau
Ein Komet besteht aus mehreren Teilen, die sichtbar werden, wenn er sich der Sonne nähert:
- Kern: Der feste, nur wenige Kilometer große Zentralkörper aus Eis und Gestein.
- Koma (Gashülle): Nähert sich der Komet der Sonne, erwärmt sich der Kern. Das Eis und andere flüchtige Stoffe sublimieren (gehen direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über) und bilden eine diffuse, nebelartige Hülle um den Kern.
- Schweif: Der Sonnenwind (ein Strom geladener Teilchen von der Sonne) und der Strahlungsdruck blasen die Materie der Koma weg, wodurch der oft millionen Kilometer lange Schweif entsteht. Der Schweif zeigt dabei immer von der Sonne weg, unabhängig von der Bewegungsrichtung des Kometen.
Man unterscheidet typischerweise zwei Arten von Schweifen:
- Staubschweif: Besteht aus Staubpartikeln, die das Sonnenlicht reflektieren und eher gelblich oder weißlich erscheinen.
- Ionenschweif (oder Plasmaschweif): Besteht aus ionisierten Gasen, die durch den Sonnenwind beschleunigt werden und oft bläulich leuchten.
Herkunft
Kometen stammen aus den äußeren, kalten Regionen unseres Sonnensystems:
- Kuipergürtel: Ein scheibenförmiger Bereich jenseits der Neptunbahn.
- Oortsche Wolke: Eine hypothetische kugelförmige Wolke, die das Sonnensystem in sehr großer Entfernung umgibt.
- Interstellare Kometen: sind Kometen, die nicht gravitativ an unser Sonnensystem gebunden sind, sondern ihren Ursprung in einem anderen Sternsystem haben. Sie bewegen sich mit so hoher Geschwindigkeit, dass ihre Bahn hyperbelförmig ist und sie unser Sonnensystem nach dem Vorbeiflug wieder verlassen, anstatt in eine Umlaufbahn um die Sonne zu geraten.
Kometen sind Überreste aus der Entstehungszeit des Sonnensystems vor etwa 4,6 Milliarden Jahren und gelten daher als "Zeitzeugen" dieser frühen Phase.
Die Astrofotografie von Kometen ist aufgrund ihrer schnellen Eigenbewegung am Firmament im Vergleich zu den Sternen recht anspruchsvoll. (Siehe nachfolgendes Video)
Standardmäßig belichte ich hier nur 30 Sekunden für eine Einzelaufnahme, da sich sonst die feinen Strukturen in den Staub- und Gasschweifen zu stark verwischen würden.
Anschließend trennt man die Sterne vom Kometen und stackt (addiert/überlagert) beide Komponenten gesondert. Ein normales Stacking, das sich an den Sternen orientiert, würde dazu führen, dass der Komet unschärfer wird bzw. auseinandergezogen erscheint.
Abschließend werden die beiden gestackten Bilder (Sterne und Komet) wieder zusammengeführt.